ePowerFun ePF-1 (& Pro Vergleich): Nach drei Jahren Dauertest (Update 2023)

ePowerFun ePF-1 (& Pro Vergleich): Nach drei Jahren Dauertest (Update 2023)
Der ePF-1 von ePowerFun hat sich in Deutschland in Bezug auf Produkt- und Servicequalität, sowie Preis-Leistungsverhältnis zur Referenz in der Klasse der e-Scooter mit 10 Ah Batteriekapazität entwickelt. Zu Recht, wie wir finden.
Am Ende dieses Fazits gehen wir auf den ePF-1 Pro ein und vergleichen ihn mit dem ePF-1.

 

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Tipp:

Hier findest Du unsere detaillierte Vorstellung des neuen ePF-2: ePowerFun ePF-2: Ausführliches Review und Rabattcode.

 

Zurück zum ePF-1:

Seit mehr als drei Jahren, gleich nach dem Marktstart, haben wir den ePF-1 von ePowerFun bei uns im Langzeittest laufen. Lies dazu auch gern den ersten Beitrag zum ePF-1, den wir vor Monaten veröffentlicht haben: ePowerFun ePF-1: Ausführliches Review (die ersten Monate & Update).

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Es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass wir, abgesehen vom ePowerFun-Team selbst, diejenigen sind, die die meisten Kilometer mit dem ePF-1 gefahren sind.

Bei uns im Team laufen mehrere ePF-1. Die meisten sind das “Originalmodell”, zwei sind in der “Stealth”-Ausführung und zwei laufen gerade in Frankreich in der EU-Fassung mit 25 Km/h.

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Wir hatten sie in die Flotte aufgenommen, um mit ihnen einen Teil unserer eScootee City-Touren in Hamburg zu fahren. Doch da seitdem pandemiebedingt alles etwas anders gekommen ist und wir unsere Touren die meiste Zeit nicht anbieten konnten, nutzen seitdem mehrere unserer Teammitglieder den ePF-1 als ihr persönliches tägliches Fortbewegungsmittel.

So sind in einem Jahr insgesamt tatsächlich mehrere tausend Kilometer ePF-1 “Teamerfahrung” zusammengekommen.

Im folgenden beantworten wir die häufigsten Fragen und geben konkrete Tipps für die Nutzung des e-Scooters von ePowerFun.

 

Wieviel Reichweite schafft der ePF-1 wirklich?

 

Ein typischer männlicher Fahrer mit durchschnittlichem Körpergewicht kann mit einer realistischen City-Alltagsreichweite von 20 Km rechnen. D.h. mit den üblichen wechselnden Geschwindigkeiten, Abbremsen vor Kreuzungen, Ampelstopps und bis der ePF-1 bei fast leerem Akku seine Geschwindigkeit herunter drosselt.

Weibliche Fahrerinnen schaffen oft bis zu 30 Km in der City, weil sie im Durchschnitt ein geringeres Körpergewicht haben, gleichmäßiger (mit weniger Geschwindigkeitswechseln) und oft nicht mit den vollen 20 (bzw. 22) Km/h fahren.

 

Welche Verschleißerscheinungen zeigt der ePF-1?

 

Natürlich hinterlässt das regelmäßige Fahren Spuren an dem e-Scooter.

Diese sind beim ePF-1 jedoch eher kosmetischer Natur.

Wir sehen leichte Abnutzungen an der Lenksäule, weil wir mal beim Transport leicht gegen eine Wand schlagen, oder ihn gegen eine rauhe Oberfläche angelehnt haben.

Das Anbringen eines Getränkehalters hat nach häufigem An- und Abbau ebenfalls leichte Spuren hinterlassen, die wir mit einem Lackstift beseitigt haben.

Da wir fast ausschließlich mit der sehr gut dosierbaren Motorbremse bremsen, sehen wir kaum Verschleiß an der Scheibenbremse.

 

Was klappert am ePF-1?

 

Tatsächlich haben wir bei zwei unser Roller ein Klappern am hinteren Schutzblech beim Fahren auf holprigem Untergrund bemerkt.

Es hat sich herausgestellt, dass die Feder am Halteklipp, bei dem die eingeklappte Lenkerstange eingehakt wird zu lose war.

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So hat der Halteklipp innerhalb seiner Aussparung beim Fahren klappern können. Wir haben ein kleine Extralage Gummi darunter geklebt und das Klappern hat aufgehört.

An einem e-Scooter hat es ein merkwürdiges “Knarzen” beim Lenkereinschlag in eine Richtung gegeben.

Es hat sich herausgestellt, dass die Kabelführung zum Motor im Vorderrad etwas ungünstig an der seitlichen Abdeckung gerieben hat.

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Wir haben die Abdeckung abgeschraubt, die Kabelführung etwas anders eingelegt, und wieder zusammengeschraubt. Das Problem war gelöst.

 

Was muss am ePF-1 ab und zu mal “nachgezogen” werden?

 

Wir haben drei Dinge bei einigen Rollern nachjustiert:

 

Das Spiel der Hinterradbremse

Mit einem der mitgelieferten Inbusschlüsseln (wie denen von IKEA) haben wir das Spiel der Bremse bei den meisten Rollern etwas verkürzt, da wir wollten, dass die Bremse etwas früher greift. Nötig wäre das jedoch nicht gewesen.

Dazu läßt sich die Seilzugbefestigung an der Bremse leicht lockern und nach verschieben des Seilzug wieder festdrehen.

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Zwar gibt es am Bremsgriff und auch an der Bremse selbst die Möglichkeit die Vorspannung der Bremse leicht zu verändern. Aber das ist dann eher für die Feinjustierung.

 

Leichtes Spiel am Lenkkopflager

Wir haben bei einigen ePF-1 ein ganz leichtes Spiel am Lenkkopflager bemerkt. So, als ob die Lenkstange nicht 100%ig fest wäre.

Unter dem “Gummipfropfen” (Bild: “1”) im Gelenk des Klappmechanismusses befindet sich die Schraube, die die Gabel/Vorderradaufhängung und das Gelenk mit der Lenkstange zusammenhält.

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Nachdem wir diese Schraube (wieder mit einem der mitgelieferten Inbusschlüssel) etwas angezogen haben, war das Spiel am Lenkkopflager abgestellt.

Hier reicht bereits eine sehr kleine Drehung der Schraube. Wenn Du zu weit gedreht hast, wird die Lenkung schwergängig. Das richtige Maß wirst Du leicht finden.

 

“Vorspannung” des Klappmechanismusses

Eine Schwäche des Klassikers M365 von Xiaomi war der Klappmechanismus. Er war nach gewisser Zeit ausgeleiert und führte zu einem “Spiel” so ähnlich wie dem, das wir eben beim Lenkkopflager beschrieben haben.

NutzerInnen haben sich damit geholfen, dass sie aus Silikon eine “Bandscheibe” geformt haben, die sie in das Gelenk gelegt haben, um dort wieder eine Spannung und Festigkeit zu erzeugen.

Bei den Nachfolgern des Xiaomi e-Scootern, also z.B. dem M Pro (2) oder S1 wurde das Gelenk deshalb überarbeitet.

Beim ePF-1 von ePowerFun ist das Gelenk, bzw. sein Verschluß anders aufgebaut.

Der Verschluss drückt auf eine verstellbare Schraube (Bild: “2”) an der Lenkstange. Wenn das Gelenk zu viel Spiel hat, kann die Schraube (wieder mit einem der mitgelieferten Inbusschlüssel) ein klein wenig herausgedreht werden, so dass der Verschluss stärker auf sie drückt und das Gelenk mehr Spannung bekommt.

Wenn Du die Schraube etwas zu weit heraus drehst, lässt sich der Verschluss nicht mehr schliessen. Aber das richtige Maß wirst Du auch dabei leicht finden.

 

Wie hat sich die Federung des ePF-1 bewährt?

 

 

Luftreifen sind bei e-Scootern zwar komfortabler als Vollgummireifen oder auch Honeycomb-/Luftkammereifen. Das ist aber nur dann wirklich spürbar, wenn man sie nicht besonders stark aufpumpt.

Ein “weicher” aufgepumpter Reifen hat aber einen höheren Rollwiderstand und führt so zu einer geringeren Reichweite. Deshalb fahren viele NutzerInnen ihre e-Scooter mit höherem Reifendruck. Sie verlieren so einen großen Teil ihres Komfortvorteils.

Ein wichtiger Punkt ist aber ihre fehlende Pannensicherheit.

Bei Luftreifen bist Du gut beraten ein Pannenabdichtmittel vorsorglich in den Reifen zu geben. Es verschließt mögliche Löcher wieder, aber nur bis zu einer bestimmten Größe. Und ein Reifenwechsel wird danach trotzdem empfohlen. Das Pannenabdichtmittel soll Dich nur davor bewahren unterwegs liegen zu bleiben.

Wer einmal einen Reifen bei einem e-Scooter gewechselt (oder es versucht) hat, möchte diese Erfahrung nicht wiederholen.

Der Reifen sitzt sehr fest auf der Felge und hat auf Grund seiner kleinen Größe nur wenig Raum für “Elastizität”. Das macht es sehr sehr sehr schwierig ihn von/über die Felge zu ziehen, bzw. einen neuen Reifen aufzuziehen.

Wir kennen zwei Fälle in unserem Umkreis, bei denen innerhalb eines Jahres drei bzw. sogar vier Pannen mit e-Scootern mit Luftreifen passiert sind.

Bei einem der beiden e-Scooter passierte es durch das Fahren auf Schotter etc. und bei dem anderen durch einen Fehler in der Felge.

Beide NutzerInnen haben schließlich pannensichere Honeycombreifen aufziehen lassen, um endlich sorgenfrei fahren zu können.

In dieser Häufung sind das zwar ganz klar Ausnahmen, aber wer will schon mit einem mulmigen Gefühl über Schotter oder zu spät gesehene Glasscherben fahren müssen, wenn es auch entspannt geht?

Honeycombreifen sind zwar weicher als Hartgummireifen, aber nicht so komfortabel wie (normal aufgepumpte) Luftreifen. Deshalb ist die Kombination von Honeycombreifen mit einer Federung die von uns klar empfohlene Lösung.

Der ePF-1 hat zwar keine Vorderradfederung. Aber versteckt unter dem Trittbrett liegt die Hinterradfederung mit zwei verstellbaren Federbeinen.

Diese schluckt viel weg, so dass das Fahren komfortabel ist.

Allerdings finden wir die werkseitige Voreinstellung für Leute mit eher durchschnittlichem Körpergewicht etwas hart. Deshalb haben wir die Vorspannung der beiden Federbeine bei fast allen unseren ePF-1 etwas verringert,

Dazu stellst Du den ePf-1 am besten umgekehrt mit dem Trittbrett auf ein Stuhl, so dass seine Unterseite nach oben schaut. Du siehst dann vor dem Hinterrad einen Teil der beiden Federbeine.

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Mit einem normalen 14er-Schraubenschlüssel (die, mit denen man die Radmuttern an Fahrrädern löst) kannst an den Federbeinen ansetzen und mit dem Herein- oder Herausdrehen die Vorspannung erhöhen oder verringern.

Achte darauf, dass Du das bei beiden Federbeinen gleichmäßig machst, also bei jedem Zug immer abwechselnd.

Ganz am Anfang hat es bei einigen ePF-1 einen Fehler gegeben, bei denen man mit Verstellung der Vorspannung unbeabsichtigt die Federbeine aus der Halterung drehen konnte. ePowerFun hat diesen Fehler schnell abgestellt. Von unseren e-Scootern war keiner betroffen.

Wir sind mit der Federung des ePF-1 nach unserer Feineinstellung sehr zufrieden. Die Kombination mit den Honeycombreifen finden wir sehr gelungen.

Eine einstellbare zusätzliche Federung am Vorderrad wäre noch besser. Aber der ePF-1 ist so, wie er ist, auf jeden Fall komfortabel genug.

 

Wie robust ist der ePF-1?

 

Der ePF-1 ist solide verarbeitet und hat zu keiner Zeit einen “unrobusten” Eindruck gemacht.

Nachdem wir unsere City-Touren aussetzen mussten, haben wir einen ePF-1 eine Zeit lang etwas härter “herangenommen”.

Wir haben alle Schrauben kontrolliert, bzw. nachgezogen, und sind dann mehrfach mit ihm auf unsere “Teststrecken” gegangen.

Das schließt auch leichte Sprünge über drei oder vier Treppenstufen ein.

Wichtige Anmerkung:

  • Natürlich ist der ePF-1 nicht für diese Anwendung gedacht oder gemacht.
  • Wir wissen, was wir da machen, bzw. machen so etwas nicht erst seit heute.
  • Also bitte nicht nachmachen.

Wie fast alle e-Scooter hat der ePF-1 nur eine sehr niedrige Bodenfreiheit (ca. 6 cm). So ist das Aufsteigen und Anfahren sehr bequem. Das disqualifiziert ihn aber wie fast alle anderen e-Scooter eigentlich für so eine rauhe Gangart. Eigentlich.

Wir sind zum Beispiel mit etwas Tempo über kleine Treppen gesprungen. Mit dem “sanften” Landen zuerst auf dem gefederten Hinterrad (und entsprechendem Körpereinsatz) hat sich der ePF-1 als erstaunlich vielseitig herausgestellt.

Nochmal: Do not try this at home. Bitte nicht nachmachen.

Der ePF-1 hat das alles souverän mitgemacht. Das einzige was wir dann nochmal ein klein wenig nachziehen mussten war die “Verschlussschraube” im Gelenk des Klappmechanismusses.

Also ja, der ePF-1 ist robust.

 

Wie gut ist die Beleuchtung des ePF-1?

 

Der ePF-1 verfügt sowohl vorn als auch hinten über eine gute und helle Beleuchtung.

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Wobei bei dem ePF-1 Pro die Beleuchtung vorn deutlich verbessert wurde.

Bei einigen e-Scootern ist die vordere Beleuchtung im Lenker, bzw. dem Displaygehäuse integriert. Das sieht zwar sehr aufgeräumt aus, bedeutet aber, dass sich die Höhe des Lichtkegels nicht verstellen läßt.

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Beim ePF-1 ist das vordere Licht von aussen an die Lenkstange angeschraubt. Du kannst also auch ohne Werkzeug den Winkel leicht verstellen. Das hat sich als nützlich erwiesen, wenn wir bei Dunkelheit auf unbefestigten Wegen sehen wollten, was direkt vor uns liegt.

Ein Bremslicht hat der ePF-1 nicht. Interessanterweise haben das kaum die in Deutschland zugelassenen Versionen der unterschiedlichen e-Scooter.

EU-Versionen der gleichen Roller haben zum Teil eine Bremslichtfunktion während das gleiche Modell in Deutschland diese dann nicht hat. Der ePF-1 hat das generell nicht.

 

Wie gut sind die Bremsen des ePF-1?

 

Der ePF-1 hat zwei Bremsen. Eine Scheibenbremse am Hinterrad (mechanisch, nicht hydraulisch, was in diesem Fall kein Nachteil ist) und eine “Motorbremse” im Motor im Vorderrad, die gleichzeitig “rekuperiert”, also Bremsenergie zurückgewinnt.

Wenn Du am Bremshebel rechts am Lenker ziehst, bremst Du gleichzeitig mit der vorderen und hinteren Bremse. Wenn Du beherzt zugreiftst, kommst Du schnell zum stehen.

Das Besondere ist aber der Bremsknopf (rot) links am Lenker. Er sieht genauso aus wie der “Stromhebel” (blau) rechts am Lenker und wird genauso mit dem Daumen bedient. Bei der Farbausführung “Stealth” sind übrigens beide schwarz.

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Dieser Bremsknopf wirkt nur auf die verschleißfreie Motorbremse im Vorderrad.

ePowerFun wirbt zu Recht mit seiner ausgeklügelten Steuerelektronik, die sowohl für den Motor als auch die Motorbremse verantwortlich ist.

Die Motorbremse lässt sich sehr feinfühlig dosieren und verzögert bei Bedarf trotzdem ausreichend stark für normale Fahrsituationen. Nur bei Notbremsungen oder losem Untergrund solltest Du lieber den rechten Bremshebel benutzen.

Dass eine fein dosierbare Motorbremse keine Selbstverständlichkeit ist, beweisen leider zu viele andere Modelle, bei denen fast jedes Bremsen zu einer kleinen Vollbremsung werden kann.

Ein Beispiel dafür ist der auf den ersten Blick (aber dann eben doch nicht) baugleiche City Blitz Cobra. Seine elektronische Bremse greift wesentlich rauer zu.

Wir haben uns angewöhnt beim ePF-1 fast nur mit der Motorbremse zu bremsen, weil die Motorbremse so komfortabel ist.

 

Wieviel bringt die Rekuperation bei e-Scootern und e-Motorrollern wirklich?

 

Allgemein kann man sagen, dass die Rekuperation (Bremskraftrückgewinnung) bei e-Scootern und e-Motorrollern im Stadtbetrieb ungefähr 5% zusätzliche Reichweite bringt.

Beim ePF-1 spielt sich das ebenfalls in diesem Rahmen ab. Also bringt Dir das konsequente Bremsen mit der Motorbremse im Stadtverkehr ungefähr einen Kilometer Reichweite zurück.

 

Wie schnell ist der ePF-1?

 

Der ePF-1 war der erste in Deutschland zugelassene e-Scooter, der die erlaubte Toleranz von 10% über die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 20 Km/h ausgenutzt hat, und so 22 Km/h erreicht.

Mittlerweile gibt eine kleine Zahl anderer Modelle, die das ebenfalls tun, allerdings sind es noch sehr wenige.

Dieses kleine Extra kann tatsächlich einen Unterschied machen beim “Mitschwimmen” mit dem Radverkehr.

Sein Maximaltempo hat der ePF-1 auf ebener oder leicht ansteigender Strecke immer erreicht. Wenn die Restakkuladung bei unter 10% ist, reduziert sich die Maximalgeschwindigkeit erst auf 20 Km/h und dann bald auf 16, 15 usw..

Anmerkung für die EU(Austria)-Version: Bei der EU-Version bemerkt man die Limitierung auf unter 25 Km/h etwas früher. Die deutsche eKF-Version hat da einfach noch etwas mehr “Luft”, da sie ja von vornherein “nur” maximal 22 Km/h fährt.

Das schnellste was wir mit dem ePF-1 bisher (übrigens legal) gefahren sind war knapp über 40 Km/h. Und zwar bergab rollend. Natürlich mit Helm und ohne Verkehr um uns herum.

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Wie praktisch alle e-Scooter, ist auch der ePF-1 eigentlich für höhere Geschwindigkeiten als die in Deutschland vorgeschriebenen 20 Km/h ausgelegt. Die EU-Version schafft 25 Km/h, die “Welt-Version”, die zur Zeit nicht mehr angeboten wird, 30 Km/h.

Wir fahren außerhalb von Deutschland wesentlich schnellere e-Scooter und waren deshalb neugierig, wie sich der ePF-1 im Vergleich bei höheren Geschwindigkeiten “benimmt”.

Aber auch hier noch einmal der Hinweis:

Bitte nicht nachmachen. Wir fahren seit Jahren schnellere Modelle und wissen, wie sich die Fahrzeuge bei höheren Geschwindigkeiten verhalten, und wo die Grenzen von e-Scootern liegen. Insbesondere die übliche Schwerpunktverteilung von e-Scootern kann sich dabei für Ungeübte schnell und unangenehm bemerkbar machen.

Zurück zum ePF-1: Er hat sich zu keinem Zeitpunkt wackelig oder unsicher angefühlt. Auch die Bremsen haben den Roller bei diesen Geschwindigkeiten sicher und schnell zum Stehen gebracht.

 

Reicht die Motorleistung des ePF-1 aus?

 

Mit seinen 350 Watt Nennleistung (Dauerleistung) und seinen 500 Watt Spitzenleistung liegt der ePF-1 im Mittelfeld der in Deutschland zugelassenen e-Scooter und ist für die meisten Leute in Städten eine gute Wahl.

Der Motor befindet sich im Vorderrad.

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Der ePF-1 Pro liegt mit 440 Watt Nennleistung nochmal deutlich darüber. Auf den ePF-1 Pro gehen wir weiter unten ein.

Der ePF-1 ist mit 350 Watt gut für die Stadt ausgestattet. leichte Steigungen sind kein Problem. Bei stärkeren Steigungen muss mit einem Bein ein wenig nachgeholfen / nachgetreten werden während Du weiter Strom gibst.

Diese “Fahrtechnik” gehört eigentlich zum Standardrepertoir für fortgeschrittenes e-Scooterfahren.

Für Leute mit etwas höherem Körpergewicht, die regelmäßig spürbare Steigungen auf ihren Strecken haben, sind die 350 Watt etwas knapp.

Der ePF-1 Pro mit seiner höheren Leistung sollte da spürbar besser sein.

 

Wie feinfühlig lässt sich der Motor des ePF-1 steuern?

 

Der ePF-1 hat die zur Zeit beste Motor- und Motorbremsensteuerung aller in Deutschland zugelassenen e-Scooter.

Der Fahrstrom lässt sich so feinfühlig steuern, dass er sich auch bei langsamstem Tempo durch enge “Situationen” steuern läßt, ohne absteigen zu müssen.

Das gleiche gilt für die elektrische Motorbremse. Während diese bei vielen Herstellern entweder zu fest zupackt oder gar nicht, ist die Motorbremse des ePF-1 jederzeit fein dosierbar und vermittelt ein sehr gutes Sicherheitsgefühl.

In normalen Fahrsituationen haben wir uns beim ePF-1 angewöhnt ausschließlich die Motorbremse zu nutzen. So verschleißt die Scheibenbremse am Hinterrad kaum, bzw. gar nicht .

 

Mehr Farben

 

Den ePF-1 gibt es mittlerweile in verschiedenen Farbvariationen, die aber sonst technisch identisch sind.

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Weitere Farben findest Du auf der Herstellerseite.

 

Welche Verbesserungen würden wir uns am ePF-1 wünschen?

 

Ständer

Wir finden den Anstellwinkel des Seitenständers ein wenig steil. Leider ist der Ständer (mit oder ohne Werkzeug) weder im Anstellwinkel noch in der Länge verstellbar.

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Weil der ePF-1 also sehr aufrecht steht, besonders im zusammengeklappten Zustand, fällt er leicht zu der vom Ständer abgewandten Seite um. Ein sehr leichtes versehentliches “Anstupsen” (zusammengeklappt) des ePF-1 reicht dafür schon aus.

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Daher sollte man ihn beim Abstellen in der Wohnung am besten direkt an der Wand abstellen und keinesfalls neben zerbrechlichen Dingen. Selbst ein zusammengeklappter e-Scooter kann mit seinem Gewicht beim Umfallen Dinge beschädigen.

Wenn der e-Scooter fahrbereit aufgeklappt ist, ist das Problem zwar immer noch da, allerdings weniger deutlich.

In dem aufgeklappten Zustand könnte ein größerer Neigungswinkel sogar ungünstig sein, wenn man zusätzliches Gewicht am Lenker hat.

Wenn wir fahren, gerade bei längeren Strecken, hängen wir gern einen Rucksack festgezurrt an den Lenker, um ihn nicht auf dem Rücken zu tragen. Das geht sehr gut. Dann hilft es beim Abstellen sogar, dass das zusätzlich Gewicht den sehr aufrechten Roller nicht zur Seite kippen lässt.

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Vielleicht könnte ein etwas größerer Anstellwinkel mit einem weiter vorn, mehr in Lenkernähe und so wie beim Segway Ninebot G30(L)D, angebrachter Ständer eine gute Lösung sein.

Insbesondere auch, weil wir uns (das ist fast jedem unserer Teammitglieder schon einmal passiert) immer mal wieder beim Schieben des ePF-1 bergauf oder beim Umsetzen oder Anheben vor ein paar Treppenstufen am eingeklappten Ständer den Knöchel schmerzhaft angeschlagen haben. Das passiert übrigens bei vielen verschiedenen Modellen. Der weiter vorn angebaute Ständer beim Segway-Ninebot G30(L)D verhindert das (meistens).

 

App(s)

Für den ePF-1 mit deutscher Zulassung gibt es die ePowerFun App, für die EU (Austria) Version die “Uniscooter”-App.

Beide bieten detaillierte Infos über den Roller und verschiedene Einstellungsmöglichkeiten.

Die Bedienung beider Apps ist einfach.

Wenn wir uns drei Verbesserungen wünschen dürften, wären es diese:

  • Ein schlichteres Design, idealerweise gut ablesbare schwarze Schrift auf weissem Grund.
  • Einen “manuell” zurück zu setzenden Tageskilometerzähler, der nicht bei jedem An- und Ausschalten wieder bei null anfängt.
  • Eine “Memoryfunktion” für mehrere Passwörter, wenn mehrere Roller benutzt werden.

Der letzte Punkt betrifft nur NutzerInnen, die mehr als einen ePF-1 nutzen. Die Apps können sich zwar Zugangspasswörter für jeweils den Roller merken, bei dem Du Dich zuletzt per Bluetooth eingeloggt hast. Aber sobald Du Dich in einen zweiten ePF-1 einloggen willst, ist dessen Passwort schon wieder vergessen.

Es wäre auch nett, wenn man den Namen des eigenen Rollers in der App selbst ändern könnte, an Stelle der vorgegebenen Buchstaben- und Zahlenkombination, die übrigens eine Seriennummer des Controllers ist und z.B. nichts mit der Serien- bzw. Fahrgestellnummer des Rollers zu tun hat.

 

Wie gut ist der Service von ePowerFun?

 

Wie wir aus eigener Erfahrung wissen, sowie dem Feedback, das wir von NutzerInnen selbst erhalten, und nicht zuletzt auch aus den Kommentaren in Online-Foren, sind Erreichbarkeit, Engagement und Kulanz von ePowerFun vorbildlich.

ePowerFun gehört zu den leider noch ganz wenigen e-Scooter-Marken in Deutschland, die ihre Modelle maßgeblich mit entwickelt haben und nicht bloß auf „Baukästen“ mit modularen Standardteilen zurück gegriffen haben, ohne diese spürbar mitzuprägen.

Zur Erklärung:

99% aller in Deutschland zugelassenen e-Scooter werden von chinesischen Fabriken hergestellt, die für kleine und große Marken weltweit Modelle zusammenstellen und produzieren.

Was Modelle bzw. Marken unterscheidet ist zum einen die Auswahl und Qualität der verwendeten Teile, sowie die Steuerungssoftware aber vor allem der Grad an Einfluß bei der Mitgestaltung von Detaillösungen.

Hier fällt ePowerFun im Vergleich aus dem Rahmen. ePowerFun kennt wirklich jede kleine Schraube, jede Stärke und Schwäche der eigenen Modelle und bessert seine Modelle kontinuierlich nach. Zur Zeit können wir das nur bei noch zwei bzw. drei anderen Herstellern in annähernd ähnlichem Maß finden.

Beispiele für die kontinuierliche "Nachbesserung":

  • die weiter oben erwähnte Federung
  • das "Powerupdate" im vergangen Jahr, durch beseitigung von Toleranzen bei der Fertigung
  • die Beseitigung von Motorgeräuschen innerhalb kürzester Zeit nach Kundenfeedback durch ein Softwareupdate
  • oder einfach nur, dass die (nicht von allen gewünschten) ePowerFun Aufkleber jetzt nicht mehr von vornherein auf den Rollern kleben, sondern beigelegt werden, für ein optionales selbst-Aufkleben

ePowerFun ist bisher der einzige Hersteller, der sämtliche Teile seiner Modelle im Online-Shop als nachbestellbare Ersatzteile anbietet. Wer will könnte sich damit quasi den ganzen Roller selbst von Grund auf zusammenschrauben. Entscheidend ist, dass so eigene Reparaturen schnell und günstig möglich sind.

Die dazu nötigen Anleitungen postet ePowerFun auf seinem YouTube-Kanal: Link.

Dass das nicht selbstverständlich ist zeigen uns Berichte von KundInnen, die z.B. bei Ihrem Segway-Ninebot G30(L)D nach einer Reifenpanne einen Ersatzreifen nachbestellen möchten. Der Kundendienst bietet diese Möglichkeit nicht an, sondern fordert KundInnen auf den ganzen Roller für einen Reifenwechsel einzuschicken. Die ganze Aktion dauert dann zwei bis drei Wochen, von den unnötigen Umständen des Verschickens einmal ganz abgesehen.

Übrigens ist dieses wieder ein gutes Beispiel dafür, warum wir gegenüber Luftreifen bei e-Scootern skeptisch sind und die Kombination von Honeycombreifen mit einer Federung vorziehen.

 

Fazit nach zwei Jahren mit dem ePF-1

 

Der ePF-1 ist ein großartiger und zuverlässiger e-Scooter und nach wie vor eine klare Kaufempfehlung.

Dabei hat ePowerFun in Deutschland den Maßstab für Servicequalität bei e-Scootern gesetzt, was Dir zusätzlich noch ein kleines "Sorglos-Gefühl" geben kann.

Nur wer deutlich mehr Reichweite oder eine höhere maximale Zuladung als 120 Kg benötigt, sollte sich weiter in unserer Marktübersicht nach einem anderen Modell umsehen.

 

Zusatzinfos zum ePF-1 Pro

 

Was unterscheidet den ePF-1 Pro vom ePF-1?

 

Im Juni 2021 wird der ePF-1 Pro als großer “Bruder” des ePF-1 ausgeliefert. Grundsätzlich sind sich die beiden sehr ähnlich und verwenden größtenteils die gleichen Teile.

Auch der Rahmen ist identisch. Der Größenunterschied entsteht lediglich durch die größeren Räder, bzw. deren Aufhängung.

Die größere Akkukapazität wurde durch eine höhere Kapazität der einzelnen Zellen (ePF-1: 250mAh / ePF-1 Pro; 290 mAh) bei gleichbleibender Zellenzahl und räumlicher Akkugröße erreicht.

Wie beim ePF-1 können sämtliche Einzelteile bei ePowerFun direkt und unkompliziert über die Herstellerwebsite nachbestellt werden. Wir gehen davon aus, dass der ePF-1 Pro den gleichen hohen Qualitätsansprüchen genügt, wie der ePF-1.

 

Die technischen Unterschiede:

  ePF-1 ePF-1 Pro
Rad-/Reifengröße 7,5 Zoll  10 Zoll 
Bodenfreiheit ca. 6 cm  ca. 9 cm 
Nennleistung (Dauerleistung)  350 W 440 W
Motordrehmoment  16 Nm 21 Nm
Akku
 
10 Ah
360 Wh 
11,6 Ah
418 Wh 
Frontlicht(stärke) 15 Lux 60 Lux
Gewicht 14,6 Kg 16,8 Kg
Reichweite laut Hersteller  33 Km 40 Km
eScootee realistische City-Alltagsreichweite

ca. 20 Km
 
ca. 25 Km
(geschätzt) 

 

Zur realistischen City-Alltagsreichweite:

Unsere Vorhersage der realistischen City-Alltagsreichweite für den ePF-1 auf Grund der Leistungs- und Batteriedaten hat sich in unserer Erfahrung bestätigt.

Zur Erinnerung:

Realistische City-Reichweite definieren wir bei eScootee mit normalen Fahrbedingungen in der Stadt: viele Geschwindigkeitswechsel, Stopps an Ampeln und Kreuzungen und bis zum Einsetzen der Geschwindigkeitslimitierungen bei üblicherweise ca. 10% Restbatterieladung etc.

Diese Faktoren haben alle einen deutlichen Einfluß auf die realistisch nutzbare Reichweite. Die Werte, die wir meist sehr genau vorhersagen, gelten für durchschnittliche und männliche (!) Fahrer, denn Gewicht und “Fahrtemperament” haben ebenfalls einen großen Einfluß auf die Reichweite.

Frauen kommen nach unser Erfahrung dabei durchschnittlich ca. 30% weiter (zum Teil sogar deutlich mehr). Sie fahren einfach gleichmäßiger und “vernünftiger” (auch bei uns im Team), und das bei durchschnittlich geringerem Körpergewicht.

Nach den Daten des ePF-1 Pro würden wir für diesen Roller ca. 25 Km realistische City-Alltagsreichweite vorhersagen. ePowerFun gibt jedoch an, dass niedrigere Motordrehzahlen wegen der größeren Räder und Art und Profil der Reifen zusätzlich zur größeren Batterie einen spürbaren Reichweitengewinn bringen. Natürlich verbraucht der stärke Motor in entsprechenden Fahrsituationen auch potentiell mehr Strom.

 

Was bedeuten die Unterschiede zwischen dem ePF-1 und dem ePF-1 Pro für die Nutzung?

 

Der ePF-1 Pro wird sich deutlich dynamischer fahren lassen als der ePF-1, was sich vor allem auch bei Steigungen bemerkbar machen wird.

Insbesondere Leute mit höherem Körpergewicht profitieren davon. Mit seinen max. 120 Kg Zuladung gehören sowohl der ePF-1 als auch der ePF-1 Pro sowieso schon zu den e-Scootern mit höheren Tragfähigkeiten.

Die größeren Reifen bringen etwas mehr Fahrstabilität (obwohl das für den ePF-1 schon kein Problem ist, im Gegenteil).

Außerdem erhöht sich die Bodenfreiheit. Das kann in der Praxis einen großen Unterschied für das Fahren über Kantsteine machen, eine generelle Schwachstelle von e-Scootern.

Allerdings erhöht sich damit auch die Trittbretthöhe leicht, was zum einen das Aufsteigen und Losfahren eine Spur weniger “gechillt” macht. Auch das “Nachtreten” bei größeren Steigungen könnte so auf längeren Steigungen ein klein wenig unbequemer sein. Das sollte aber in keiner Weise kaufentscheidend sein.

Ein Reichweitengewinn ist immer gut. Wie hoch dieser im Stadtverkehr wirklich ausfällt, können wir noch nicht mit Sicherheit sagen.

Der ePF-1 Pro ist ca. 2 Kg schwerer als der ePF-1. und wegen der größeren Räder auch ein wenig sperriger, wenn auch nicht viel.

Wenn Du Deinen e-Scooter oft über Treppen tragen mußt (denke auch an die Mitnahme in Bussen und Bahnen) könnten Gewicht und Größe für Dich eine Rolle spielen. Auch für die Mitnahme im Auto könnte das für Dich einen Unterschied machen.

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Solltest Du den ePF-1 oder den ePF-1 Pro kaufen?

 

Beide sind großartige e-Scooter. Der ePF-1 ist mittlerweile für 499 Euro (statt für 579 Euro) zu haben, der ePF1 Pro für 639 Euro. Und beide werden Dich in Zuverlässigkeit, Alltagstauglichkeit, Servicesicherheit und natürlich Fahrspaß nicht enttäuschen.

Aktueller Preistipp:

Vom Preis kannst Du 10 Euro abziehen, wenn Du unseren Rabattcode benutzt, der natürlich für alle ePF-1 und ePF-1 Modelle gilt . Der ePF-1 kostet Dich dann also nur 489 Euro.

 

Gutscheincode
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Unser Team (bestehend aus weiblichen und männlichen Teammitgliedern) sieht es mehrheitlich so: Frauen sind wahrscheinlich mit dem kleineren und leichteren ePF-1 glücklicher, Männer mit dem größeren und kräftigeren ePF-1 Pro.

Und wenn beide zusammen als “Pärchen” eine Ausfahrt machen kommen sie wahrscheinlich auf eine ähnliche Reichweite. :)

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